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Mittwoch, 9. Mai 2012

Über Psychoanalyse und tiefenpsychologische Psychotherapie

Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sind Verfahren, die davon ausgehen, daß Symptome und Beschwerden eine unbewußt determinierten Sinn haben, und daher zur erfolgreichen Behandlung nicht nur die aktuelle Problemkonstellation, sondern auch das Geschehen wie die Gefühle in der Übertragung (im therapeutischen Gespräch) wie Elemente der lebensgeschichtlichen Gewordenheit einbeziehen.


Während im tiefenpsychologischen Verfahren in in der Regel einer Sitzung pro Woche der Schwerpunkt auf einem sich aktuell wiederholenden Dilemma und dessen Bearbeitung liegt (fokussierte Arbeitsweise), kann in der Psychonalyse mit drei (in Ausnahmefällen zwei) Wochenstunden zunächst mehr Raum entstehen, der nicht der aktuellen Problembewältigung untergeordnet ist.

Nicht immer erfordert eine Problematik, die mit psychischer Verunsicherung oder Leiden verbunden ist, eine längere Psychotherapie, sondern kann bereits in den probatorischen (vorbereitenden) Sitzungen so geklärt werden, daß eine Entlastung eintritt.
Wenn die Voraussetzungen für eine längere Therapie – die ja zeitaufwendig ist und einen festen Platz im Leben beansprucht – nach den probatorischen Sitzungen noch unklar bleiben, oder wenn besondere äußere Belastungen – etwa der Tod naher Menschen, eine Krise der Liebesbeziehung oder gravierende Probleme am Arbeitsplatz bewältigt werden müssen, kann eine Kurzzeittherapie (bis zu 25 Stunden) helfen, wieder eine Orientierung zu schaffen und dem Rückzug oder der Flucht in Symptome eine konstruktive Arbeit an der eigenen Persönlichkeit entgegenzusetzen.


Da in den psychoanalytischen Verfahren in der Beziehung gearbeitet wird, ist wichtig, daß Sie sich durchaus kritisch die Frage stellen, ob Sie mit dem Therapeuten, den Sie in den ersten Sitzungen kennenlernen, arbeiten können, und nach Möglichkeit auftauchende Zweifel, ob Sie richtig verstanden werden oder sich umfassend wahrgenommen fühlen, ausdrücken.